Eine Frau mit langen roteh Haaren hockt vor einem Gemüsebeet und hält einen Korb mit verschiedenen Gemüsetypen. Im Hintergrund steht ein Mann mit einem Tablet und eine Frau mit einem Sonnenhut.
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Destination 2 - Gerechte, gesunde und umweltfreundliche Lebensmittelsysteme von der Primärproduktion bis zum Konsum

Fair, healthy and environment-friendly food systems from primary production to consumption

Die regionalen, nationalen, europäischen und globalen Lebensmittelsysteme stehen vor vielfältigen Nachhaltigkeitsherausforderungen, die die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit gefährden. Dabei sind alle Sektoren und Akteure betroffen, die im Lebensmittelsystem – von der Primärproduktion bis hin zum Konsum– tätig sind. Grundlage für die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen und für diese Destination bildet die Strategie Farm-to-Fork, die den Europäischen Green Deal und das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) unterstützt. Ab 2025 spielt darüber hinaus die EU-Vision für Landwirtschaft und Ernährung eine wichtige Rolle, mit der die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Landwirtschaft, Fischerei, Aquakultur und des Lebensmittelsektors innerhalb der Grenzen unseres Planeten gefördert wird. Gleichzeitig sollen mögliche Zielkonflikte zwischen wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit angegangen werden.

Ziele der Destination

Entsprechend der strategischen Prioritäten der EU-Kommission von 2024 bis 2029 ist es das übergeordnete Ziel der Destination 2, unsere Lebensqualität in Hinblick auf Lebensmittelsicherheit, Wasser und Natur zu erhalten. Dazu gehört die Etablierung eines wettbewerbsfähigen und krisenfesten Agrar- und Lebensmittelsystems, der Erhalt der biologischen Vielfalt sowie die Vorbereitung und Anpassung an ein sich veränderndes Klima.
Des Weiteren soll die Destination 2 im Sinne der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) europäische Landwirtinnen und Landwirte unterstützen, ihnen ein angemessenes Einkommen ermöglichen, die Produktivität in der Landwirtschaft verbessern, zur Bekämpfung des Klimawandels und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen beitragen und die Wirtschaft im ländlichen Raum beleben.  
Außerdem sollen die entwickelten Lösungen dieser Destination den gemeinsamen Nutzen im Hinblick auf vier Prioritäten der EU F&I-Initiative Food 2030 maximieren:

  • Ernährung und Gesundheit, einschließlich Lebensmittelsicherheit,
  • Klima und ökologische Nachhaltigkeit,
  • Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz,
  • und Innovation und Befähigung von Gemeinschaften. 

Erwarteter Impact der Destination

Projektanträge für Ausschreibungen in dieser Destination sollten glaubwürdige Lösungswege aufzeigen, um gesunde Ernährung und Ernährungssicherheit sicherzustellen, indem Landwirtschaft, Fischerei, Aquakultur und Lebensmittelsysteme nachhaltig, resilient, inklusiv und im Einklang mit den planetaren Belastungsgrenzen gestaltet werden.
Im Einzelnen sollten die Projektanträge zu einem oder mehreren der folgenden Impacts beitragen:

  • Landwirtschaft und Lebensmittelsysteme tragen dazu bei, in Europa und darüber hinaus eine sichere, nachhaltige, nahrhafte und erschwingliche Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu gewährleisten. Dies geschieht durch die Förderung ihrer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit innerhalb der planetaren Grenzen unter Anwendung des One-Health-Ansatzes.
  • Landwirtinnen und Landwirte werden befähigt, die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit des Agrarsektors zu sichern – durch verbessertes Wissen, Werkzeuge, innovative Lösungen und Beratung, die eine effiziente Produktivität im Einklang mit der Natur ermöglichen, die Biodiversität in Agrarökosystemen erhalten und wiederherstellen sowie zur Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft beitragen.
  • Nachhaltige Fischerei und Aquakultur (in Meeres-, Brack- und Süßwassergebieten) tragen zu fairen, gesunden, resilienten und umweltfreundlichen Lebensmittelsystemen in intakten aquatischen Ökosystemen bei. Diese Systeme zeichnen sich durch eine reiche Arten- und Lebensraumvielfalt aus, die Ökosystem- und Klimaschutzleistungen erbringt und Wachstum sowie Beschäftigung in Küsten- und ländlichen Regionen fördert.
  • Bürgerinnen, Bürger und Gemeinschaften erhalten die notwendigen Instrumente und Mittel, um nachhaltige Ernährungsentscheidungen zu treffen und zu sicheren, gesunden, nahrhaften, zugänglichen, erschwinglichen und nachhaltigen Ernährungsweisen überzugehen. Erkenntnisse und Fortschritte in den Lebenswissenschaften sowie in den digitalen und datengestützten Technologien werden genutzt, um praktische Lösungen in der gesamten EU umzusetzen.
  • Lebensmittelunternehmen, einschließlich der Lebensmittelverarbeitungsindustrie und kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), werden dabei unterstützt, ihre Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und gleichzeitig Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit sicherzustellen. Dabei wird die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen bewahrt.

Aktuelle Ausschreibungen in Destination 2

Ausschreibungen im Arbeitsprogramm Cluster 6

Weitere Ausschreibungen (zum Beispiel Partnerschaften)

Missionen: Alle fünf Missionen adressieren Teilaspekte dieser Destination und lassen relevante Maßnahmen erwarten: “Adaptation to Climate Change: support at least 150 European regions and communities to become climate resilient by 2030”, zum Beispiel durch die Anpassung und Transformation von Lebensmittelsystemen; “Cancer: working with Europe's Beating Cancer Plan to improve the lives of more than 3 million people by 2030 through prevention, cure and solutions to live longer and better”, zum Beispiel Einfluss von Ernährungs- und Umwelteinflüssen; “Restore our Ocean and Waters by 2030”, zum Beispiel Auswirkungen von Aquakulturen; “100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030”, zum Beispiel Einbeziehung von urbanen Lebensmittelsystemen; “A Soil Deal for Europe: 100 living labs and lighthouses to lead the transition towards healthy soils by 2030”, zum Beispiel Aspekte wie Kohlenstoff-, Dünger- und Pestizidgehalt der Böden).

Cluster 1 „Gesundheit“: Die Gesundheit der Menschen wird adressiert, darunter fallen auch Beiträge zu Auswirkungen von Umweltfaktoren, der Nahrungsaufnahme und sozialer Faktoren, die zum Beispiel bei der Auswahl von Ernährungsstilen eine Rolle spielen können. Es sind unter anderem Förderthemen in den Bereichen Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit denkbar.

Cluster 4 „Digitalisierung, Industrie und Raumfahrt“: Es könnten Beiträge zur nachhaltigen Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, der Integration von Prozessen der Lebensmittelwertschöpfungsketten und neue Geschäftskonzepte adressiert werden.

Cluster 5 „Klima, Energie, Mobilität“: Es werden sektorübergreifende Lösungen für die Dekarbonisierung (auch auf kommunaler Ebene) addressiert. Denkbare Beiträge könnten unter anderem die Transformation hin zu kosteneffizienten nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu unterstützen (Farm to Fork, Nutzbarmachung von Reststoffen) sowie die Adressierung der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen des Strom- und energieintensiven Lebensmittelsektors (zum Beispiel Landwirtschaft, Wertschöpfungsketten inkl. Logistik) sein.