Destination 2 - Gerechte, gesunde und umweltfreundliche Lebensmittelsysteme von der Primärproduktion bis zum Konsum
Fair, healthy and environment-friendly food systems from primary production to consumption
Die regionalen, nationalen, europäischen und globalen Lebensmittelsysteme -vom Bauernhof bis auf den Teller- stehen vor vielfältigen Nachhaltigkeitsherausforderungen, die die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit gefährden könnten. Die Strategie Farm-to-Fork, die für den Erfolg des Europäischen Green Deal und die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) von zentraler Bedeutung ist, zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen und einen gemeinsamen Nutzen für Umwelt, Gesundheit, Gesellschaft und Wirtschaft zu erzielen. Dies soll dadurch sichergestellt werden, dass die Maßnahmen, die zur Überwindung der COVID-19-Krise führen, uns auch auf einen nachhaltigen Weg für die Zukunft bringen. Forschung und Innovation (F&I) sind wichtige Triebkräfte, die den Übergang zu nachhaltigen, sicheren, gesunden und integrativen Lebensmittelsystemen -vom Erzeuger bis zum Verbraucher- steuern und beschleunigen und so die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit für alle gewährleisten.
Ziele der Destination
Das Kernziel dieser Destination ist die Etablierung von nachhaltigen Fischerei-, Aquakultur- und ländlicher Lebensmittelsysteme. Durch F&I-Maßnahmen werden Landwirte/-innen und Fischwirte/-innen in der Lage sein, ihre Produktionsmethoden zu klima- und umweltfreundlichen sowie widerstandsfähigen Anbausystemen umzustellen und werden so zu nachhaltigen Lebensmittelwertschöpfungsketten beitragen.
Ein weiteres Ziel der Destination 2 ist die Umgestaltung der Lebensmittelsysteme im Hinblick auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und Integration. Da die Lebensmittelsysteme mit allen anderen Sektoren verflochten sind und zu den wichtigsten Triebkräften des Klimawandels und der Umweltzerstörung gehören, sind robuste, systemweite Veränderungen auf allen Systemebenen (von der lokalen bis zur globalen und umgekehrt) erforderlich. Um dies zu erreichen, ist ein besseres Verständnis der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen den Komponenten der derzeitigen Lebensmittelsysteme notwendig. Die entwickelten Lösungen dieser Destination sollen ebenfalls den gemeinsamen Nutzen im Hinblick auf vier Prioritäten der EU F&I-Initiative Food 2030 maximieren:
- Ernährung und Gesundheit, einschließlich Lebensmittelsicherheit,
- Klima und ökologische Nachhaltigkeit,
- Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz,
- und Innovation und Befähigung von Gemeinschaften.
Erwarteter Impact der Destination
Projektanträge für Ausschreibungen in dieser Destination sollten glaubwürdige Lösungswege zu fairen, gesunden, sicheren, klima- und umweltfreundlichen, widerstandsfähigen Lebensmittelsystemen -von der Primärproduktion bis zum Verbrauch- aufzeigen, die die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit für alle Menschen innerhalb der planetarischen Grenzen in der EU und weltweit gewährleisten.
Im Einzelnen sollten die Projektanträge zu einem oder mehreren der folgenden Impacts beitragen:
- Nachhaltige, produktive, klimaneutrale und widerstandsfähige landwirtschaftliche Systeme, die den Verbrauchern erschwingliche, sichere, rückverfolgbare, gesunde und nachhaltige Lebensmittel liefern und gleichzeitig den Druck auf die Ökosysteme minimieren, die biologische Vielfalt wiederherstellen und fördern, die öffentliche Gesundheit verbessern und den Landwirten einen angemessenen wirtschaftlichen Ertrag bringen,
- Nachhaltige Fischerei und Aquakultur, die die Produktion aquatischer Biomasse, die Diversifizierung und den Verbrauch von Meeresfrüchten für faire, gesunde, klimaresistente und umweltfreundliche Lebensmittelsysteme mit geringen Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme und hohem Tierschutz steigern,
- nachhaltige, gesunde und integrative Lebensmittelsysteme, die einen Zusatznutzen für den Klimaschutz und die Klimaanpassung, die ökologische Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft, eine nachhaltige und gesunde Ernährung, den sicheren Verzehr von Lebensmitteln, die Verringerung der Lebensmittelarmut, die Eingliederung von Menschen am Rande der Gesellschaft, die Ermächtigung von Gemeinschaften und florierende Unternehmen bieten.
Um das volle Potenzial von Forschung und Innovation zu erschließen und die Impacts zu maximieren, sollten partizipatorische Ansätze, zum Beispiel mittels des Multi-Actor-Approachs, gefördert werden. Mit dem Multi-Actor-Approach werden Beiträge von Industrie, Technologieanbietern, Primärerzeugern, der Lebensmittel-, Getränke- und Gaststättenindustrie, Verbrauchern, Bürgern, lokalen Behörden usw. mit einbezogen, um gemeinsam innovative Lösungen für alle Bereiche der Lebensmittelsysteme zu schaffen.
Die Projekte, die in dieser Destination gefördert werden, sollten Impacts auf die folgenden Bereiche des Strategischen Plans von Horizont Europa für 2021-2024 haben:
- nachhaltige Lebensmittelsysteme vom Erzeuger bis zum Verbraucher an Land und auf See,
- Eindämmung des Klimawandels und Anpassung,
- Verbesserung der Ökosysteme und der biologischen Vielfalt an Land und in den Gewässern,
- gute Gesundheit und hochwertige, zugängliche Gesundheitsversorgung;
- saubere und gesunde Luft, Wasser und Böden,
- eine widerstandsfähige EU, die auf neue Bedrohungen vorbereitet ist,
- integratives Wachstum und neue Beschäftigungsmöglichkeiten.
Übergreifende Strategien für Cluster 6
- Europäischer Green Deal
- Strategischer Plan für Horizont Europa 2021-24
- UN Nachhaltigkeitsagenda 2030
- Climate Action
- Farm to Fork (F2F) Strategie
- Biodiversitätsstrategie für 2030
Spezifische Strategien für Destination 2
Missionen: Alle fünf Missionen adressieren Teilaspekte dieser Destination und lassen relevante Maßnahmen erwarten: “Adaptation to Climate Change: support at least 150 European regions and communities to become climate resilient by 2030”, zum Beispiel durch die Anpassung und Transformation von Lebensmittelsystemen; “Cancer: working with Europe's Beating Cancer Plan to improve the lives of more than 3 million people by 2030 through prevention, cure and solutions to live longer and better”, zum Beispiel Einfluss von Ernährungs- und Umwelteinflüssen; “Restore our Ocean and Waters by 2030”, zum Beispiel Auswirkungen von Aquakulturen; “100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030”, zum Beispiel Einbeziehung von urbanen Lebensmittelsystemen; “A Soil Deal for Europe: 100 living labs and lighthouses to lead the transition towards healthy soils by 2030”, zum Beispiel Aspekte wie Kohlenstoff-, Dünger- und Pestizidgehalt der Böden).
Cluster 1 „Gesundheit“: Die Gesundheit der Menschen wird adressiert, darunter fallen auch Beiträge zu Auswirkungen von Umweltfaktoren, der Nahrungsaufnahme und sozialer Faktoren, die zum Beispiel bei der Auswahl von Ernährungsstilen eine Rolle spielen können. Es sind unter anderem Förderthemen in den Bereichen Krebs, Diabetes und Fettleibigkeit denkbar.
Cluster 4 „Digitalisierung, Industrie und Raumfahrt“: Es könnten Beiträge zur nachhaltigen Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, der Integration von Prozessen der Lebensmittelwertschöpfungsketten und neue Geschäftskonzepte adressiert werden.
Cluster 5 „Klima, Energie, Mobilität“: Es werden sektorübergreifende Lösungen für die Dekarbonisierung (auch auf kommunaler Ebene) addressiert. Denkbare Beiträge könnten unter anderem die Transformation hin zu kosteneffizienten nachhaltigen Lebensmittelsystemen zu unterstützen (Farm to Fork, Nutzbarmachung von Reststoffen) sowie die Adressierung der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen des Strom- und energieintensiven Lebensmittelsektors (zum Beispiel Landwirtschaft, Wertschöpfungsketten inkl. Logistik) sein.