23.10.2025 Bioökonomie, Circular Economy, Horizont Europa, Umwelt

Neue EU-Abfallrahmenrichtlinie tritt in Kraft

Lebensmittelverschwendung sowie die Herstellung und der Verbrauch von Textilien haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Nun soll eine überarbeitete Abfallrahmenrichtlinie dazu führen, die in Europa anfallenden Abfälle in den Lebensmittel-, Textil- und Bekleidungssektoren zu verringern.

Ein weißes T-Shirt mit einer grünen Abbildung eines Recyclingkreislaufs hängt auf einer Leine in einem grünen Garten
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Im Jahr 2020 war der Textilsektor in der EU der Konsumbereich mit dem drittgrößten Einfluss auf den Wasser- und Landverbrauch und dem fünftgrößten Einfluss auf den Rohstoffverbrauch und die Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig wurden nur ein Fünftel der Textilabfälle wiederverwendet oder recycelt. Auch im Lebensmittelbereich zeigen Daten der EU-Mitgliedsstaaten, dass das hohe Maß an Lebensmittelverschwendung in den Jahren 2020 bis 2023 nicht deutlich zurückgegangen ist. Die neue Abfallrahmenrichtlinie soll diesen anhaltenden Herausforderungen nun entgegenwirken.

Die Maßnahmen der Richtlinie sehen unter anderem vor, dass

  • alle Mitgliedstaaten ihr eigenes System der erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien und Schuhe einrichten, welches die Erhebung von Gebühren zur Finanzierung des Recyclings und der Entsorgung von Textilien beinhaltet,
  • alle getrennt gesammelten Textilien nun als Abfall betrachtet werden,
  • Mitgliedstaaten die Lebensmittelabfälle bis 2030 um 10 % in der Verarbeitung und Herstellung sowie um 30 % pro Kopf im Einzelhandel und beim Verbrauch reduzieren und
  • Lebensmittelspenden vereinfacht werden und relevante Lebensmittelunternehmen dazu verpflichtet werden, Spendenvereinbarungen mit Lebensmittelbanken oder Organisationen, die Lebensmittel umverteilen, vorzuschlagen.

Um die Fortschritte der Richtlinie zu überwachen, wird die Kommission bis 2027 eine umfassende Überprüfung durchführen.

Weitere Informationen finden Sie in der deutschen Pressemitteilung der Europäische Kommission.