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©Jamileh Javidpour

Koordinatorin des EU-Projektes GoJelly

Interview mit
Dr. Jamileh Javidpour

„Einer der wichtigsten Tipps ist, sich genügend Zeit für die Antragstellung zu nehmen. Auch das Kontaktieren von EU-Referenten und das Einholen von Beratung durch die Nationale Kontaktstelle ist sehr vorteilhaft.“

Welche Gründe gaben den Ausschlag dafür, dass Sie sich auf das „Abenteuer EU-Projekt“ eingelassen haben?

Bevor das „Abenteuer EU-Projekt“ mit „GoJelly“ für mich startete, hatte ich Zweifel an meiner wissenschaftlichen Karriere. Nachdem mein Antrag bei einem Call der Volkswagen-Stiftung abgelehnt worden war, spielte ich mit dem Gedanken alles hinzuschmeißen. Doch bei der Teilnahme an einem Coaching Programm traf ich auf viele ähnlich mit sich ringenden, jungen Wissenschaftler:innen und erfuhr von einigen Success Stories, die mich erneut motivierten. Ich begann groß zu denken und wollte mehr erreichen, auch wenn es zunächst so schien, als sollte dies nur ein Traum bleiben. „EU-Blaues Wachstum“ schien gewaltig und unerreichbar.
Doch dann kam der zweite Anstoß zu meinem Erfolg. Der Leiter des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel stellte mir ein beratendes Team zur Seite, welches auf die Antragstellung innovativer Projekte spezialisiert war. Die Hinweise des Teams halfen den besten Call für meine Idee auszuwählen. Daraufhin begann ich mit der Zusammenstellung eines Konsortiums. Eine weitere, nicht unbedeutende Unterstützung lieferte eine Dermatologin aus Kiel. Sie investierte in meine Forschung, wodurch es möglich war, ein größeres Konsortium zu bilden und Wissenschaftler:innen einzuladen, um sich mit ihnen über den Antrag auszutauschen.

Wie hoch war der Aufwand für Sie bzw. Ihr Institut?

Die Antragstellung brachte einen erheblichen Aufwand mit sich. In den letzten Wochen vor Einreichungsfrist schlief ich jede Nacht nur zwei bis drei Stunden und nach Abgabe des Antrages benötigte ich drei Monate um meinen Verstand und meinen Körper regenerieren zu können.

Welches wäre Ihre wichtigste Mitteilung, die Sie Koordinator:innen für die Antragstellung mit auf den Weg geben möchten?

Die Teilnahme an einem EU-Projekt führt nicht nur EU-weit zu Anerkennung, sondern auch global. Um den erfolgreichen Verlauf eines EU-Projektes zu garantieren, ist ein hohes Maß an Ambition nötig. Einer der wichtigsten Tipps ist, sich genügend Zeit für die Antragstellung zu nehmen. Auch das Kontaktieren von EU-Referent:innen und das Einholen von Beratung durch die Nationale Kontaktstelle ist sehr vorteilhaft. Falls es möglich ist, ist auch die Teilnahme an Informationstagen sehr nützlich.

Dieser Interview wurde hinsichtlich Genderneutralität sprachlich angepasst.